Bodengutachten – Was muss man beim Hausbau darüber wissen

Wenn ein Neubaugebiet eröffnet wird in einer Stadt oder Gemeinde, wird von Behördenseite ein Bodengutachten erstellt. Dieses ist zum einen wichtig für das Bauvorhaben an sich, denn die Erschließung der Straßen und Baugrundstücke müssen gemäß einer Din Norm erstellt werden. Gibt es Probleme betreffend der Bodenbeschaffenheit, so kann das beim Bau unnötige Kosten verursachen. Diese können  entweder in die Kostenplanung mit eingebunden werden oder müssen umgangen werden oder das Bauvorhaben für unmöglich erklärt.

In letzterem Fall wird auf diesem Boden vorerst keine Bebauung stattfinden (z.B.: auf einer früheren Müllhalde). Bei anstehenden Bodengutachten sollten erfahrene Ingenieure wie die von IngGeo eingesetzt werde, um Baumängel zu verhindern.

Für den Bauherren, der auf einem freien Baugrundstück sein Eigenheim errichten will, ist die Beschaffenheit des Bodens ebenfalls von Bedeutung. Nach jeder Bodenart muss entsprechend eine Vorsorge getroffen werden, sobald es Statische oder Beschaffenheitsprobleme  gibt. Darunter fallen Grundstücke in Hanglage, nahe an Gewässern, unterirdische Gewässer (Grundwasser), Ton-, Lette-, Lehmböden, sandige Böden u.s.w. Die Bodentypen sind klassifiziert in Abteilungen für Terrestrische Böden (Landböden), Semiterrestrische Böden (Grundwasserböden), Semisubhydrische und Subhydrische Böden (Unterwasserböden) sowie Moore.

Ist ein Baugrundstück beispielsweise nah am Wasser oder es wurde erhöhtes Grundwasser festgestellt, so muss der Bauherr entweder auf einen Keller im Haus verzichten oder einen aus wasserdichten Betonguss erstellen lassen. Es ist nicht ratsam einen Steinbau Keller nur zu isolieren. Die Isolation mit Bitumen, Drainplatten und einer Hohlkehle sowie einer Drainage zum Ablauf, der in den Kanal führt, ist immer zwingend notwendig. Ein feuchter Kellerraum ist nur dann wünschenswert, wenn es sich um einen Natursteinkeller zur Lagerung von Weinen handelt, aber ein solcher Keller muss so Abgedichtet sein, dass sich kein Schimmel bildet. Außerdem schadet Feuchtigkeit in den Steinen dem gesamten Bauwerk, die Steine werden ausgewaschen, brüchig und ruinieren so die Statik.

Aber auch wenn bereits ein Gebäude errichtet ist, sollt sich der zukünftige Eigentümer über die Beschaffenheit des Bodens informieren. Wenn er im Vorfeld schon eventuelle Möglichkeiten in Erfahrung bringt, kann er rechtzeitig erkennen, wenn vielleicht etwas im Keller verdeckt wurde, durch eine schnelle und neue Renovierung. Manchmal wird der Preis eines Gebäudes zu hoch angesetzt und Mängel verdeckt, die erst Jahre später auftreten, wenn zum Beispiel das Grundwasser sich wieder durchgedrückt hat, weil der Keller nie richtig isoliert wurde.

Zwar grenzt eine Vertuschung von Tatsachen an Betrug und der Vorbesitzer kann dafür zur Rechenschaft gezogen werden, wenn aber der neue Besitzer sich im Vorfeld informiert, kann er den späteren Ärger dadurch abwenden. Außerdem hat er Argumente zu seinem Gunsten über den Preis zu verhandeln.

Bildquelle: CC, epSos.de

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