Das ist an Dachlatten besonders wichtig zu wissen

Dachlatten sind die wichtigsten Dachelemente, da sie die größte Dachfläche überspannen und das Tragen der eigentlichen Dacheindeckung übernehmen. Daher müssen die Dachlatten Wind- und Wetterbelastungen sowie das Gewicht von heruntergefallenen Schneemassen, Ästen oder Personen, die das Dach aus verschiedenen Gründen betreten müssen, standhalten. Dass die Dachlatten solchen Belastungen wirklich stabil halten, legt die Norm, deren Größe, zulässiges Holz und die richtige Montage fest.

Eines ist sicher: Nicht jede Holzleiste kann ebenfalls als eine Dachlatte fungiert werden. Der Begriff „Dachlatte“ ist gesetzlich geschützt und gewährleistet eine Mindesttragfähigkeit. Charakteristisch ist die Tragfähigkeit durch die Sortierstufe (Qualitätsklasse). Entspricht die Klassifizierungsstufe S 10 oder S 13 ist eine Holzlatte auch eine Dachlatte. Seit 2012 darf der Holzschutz von Dachlatten keine chemische Basis aufweisen, da es als „unnötig“ abgestempelt wurde. Bei einer Hinterlüftung werden zum einen die Konterlattung und zum anderen die Dachlatten unterhalb der Dacheindeckung nicht durch Insekten und Pilze angegriffen.

Welche DIN-Normen gibt es bei Dachlatten?

Hierzulande gibt es eine Einigung zwischen Industrie und Gewerbe in der „Dachlatten-Verordnung“, welche sicherheitsrelevante Qualitätsstandards für diese Holzbauteile festlegt. Eine zusätzliche Beteiligung gab es von dem Dachdecker- und der Bauverband sowie von dem Verband der Säge- und Holzindustrie (VDS). Die DIN-Normen 1052 und 4074 verweisen auf von Experten erarbeitete Vorschrift. Bei der Festigkeit ist nicht nur die Größe wichtig, sondern es kommt auf die allgemeine Holzqualität an. So sollten beispielsweise Dachlatten möglichst wenige Knötchen von Ästen und nicht mehr als 20 % Restfeuchte aufweisen. Welche wichtigsten Querschnittsabmessungen, mögliche Spannweiten und welche Klassifizierungsstufen es nach DIN 4074 gibt, damit eine ausreichende Tragfähigkeit erreicht werden kann, gibt es nachfolgend eine kleine Übersicht:

  • Sortierklasse S10 = 80 cm Stützweite, Querschnitt 30×50 cm
  • Sortierklasse S10 = 100 cm Stützweite, Querschnitt 40×60 cm
  • Sortierklasse S13 = 70 cm Stützweite, Querschnitt 24×48 cm
  • Sortierklasse S13 = 80 cm Stützweite, Querschnitt 24×60 cm
    • Die Dachlattenpakete der Klassifizierungsstufe S13 sind blau und die Klassifizierungsstufe S10 rot markiert. Weitere Spannweiten und Querschnitte erfordern einen statischen Nachweis der Bauwerkstragfähigkeit. Insbesondere bei den dünnsten Dachleisten mitsamt den Größen 24×48 cm darf der Abstand zwischen den einzelnen Leisten mindestens 17 cm nicht überschreiten. Falls der benötigte Abstand nicht eingehalten werden kann, muss auf ein Material zurückgegriffen werden, welches in der Breite dicker ist. In diesem Fall ist beispielsweise eine doppelte Bespannung mit Biberschwanz eine gute Möglichkeit.

      Welche Normen gibt es noch?

      Neben der bemaßten DIN 4407-1 eignet sich besonders die DIN-Norm 68800 für Dachlatten. Die 2012 in Kraft getretene DIN-Norm 68800 schreibt vor, dass Dachlatten nur unter besonderen Umständen eine chemische Imprägnierung haben dürfen. Gegen Schimmel oder Schädlingen imprägnierte Dachlatten müssen als „PT“ gekennzeichnet werden. Trockenlagerung, belüftete Dachlatten benötigen keine chemische Imprägnierung und widersprechen umweltfreundlichen Konstruktionen. Außerdem liefert die DIN-Form 1052 wichtige Aspekte für den Holzbau, die sich unter anderem auf Dachstühle mit Dachlatten beziehen. Sie legt zum Beispiel die präzise Dachlattengrößenberechnung für die DIN-Form 4407 abschweifende Dachlatten fest.

      Verbauungsmöglichkeiten von Dachlatten

      Die richtige Montage der Dachlatten ist genauso bedeutend wie die eigentliche Festigkeit und Größe der Holzlatten. Hier lässt sich ein guter Überblick auf der Webseite von HolzLand machen. Die Sparren bilden das Fundament des Daches. Sie werden von First und Traufe getragen. Darüber hinaus gilt es als die bildende Unterkonstruktion des Daches. Sie sind wesentlich dicker als eigentliche Dachlatten. Immerhin übernehmen sie die Aufgabe des Gesamtgewichts der Dachkonstruktion. Der Sparrenabstand entspricht in der Regel dem berechneten maximalen Stützabstand oder dem maximalen Stützabstand nach der DIN-Norm 4407 zur Gewichtsreduzierung der Dachkonstruktion. Die Dämmschicht wird über, zwischen oder unter den Sparren aufgebracht. Zusätzlich sind an den Sparren wasserbeständige Planen angebracht. Oberhalb dieser Ebene befinden sich die Dachlatten. Diese bestehen aus Dach- und Konterlatten. Die Konterlatten werden parallel zur Dämmschicht und zur Dampfbremse auf den Sparren genagelt. Sie muss breit genug sein, um eine ausreichende Auflagefläche für die Dachlatten zu garantieren. Anschließend werden für die Konterlattung alle Holzleisten miteinander verbunden. Ihr Abstand hängt vom Format der zu verwendenden Dachziegel ab. An diese Dachlatten werden im nächsten Schritt an den Dachziegeln gehängt. Weitere Objekte wie Dachtreppen und Schneeauffanggitter werden auf diesem Dachgeschoss integriert.

      Bildquelle: krzys16 @ Pixabay

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