Die Immobilien-Blase in den Niederlande beginnt zu platzen

Die deutschen Nachbarn aus den Niederlanden sind Europameister in Schulden machen. In keinem anderen Land der EU haben die Privathaushalte gemeinsam so viel Schulden, die Verschuldung liegt sogar noch über dem Limit des Landes. Einer der Hauptgründe für die hohe Verschuldung sind Hypotheken auf Immobilien. Die sinkenden Preise in den Beneluxstaat treiben die Schuldenlast in die Höhe.

 

Hypothekenschulden steigen an
Mehr als 1,3 Millionen Haushalte sind in den Niederlanden stark verschuldet. Der Wert ihrer Immobilien ist niedriger als die Hypothekenschuld, mit der sie die Immobilie belegt haben. In keinem anderen Land in Europa ist diese Zahl so hoch. Nach Aussage der Zentralbank der Niederlande betragen die gesamten Schulden dieser Haushalte allein 65 Milliarden Euro, was ungefähr ein Zehntel aller Hypotheken des Landes entspricht.
Gefährdet von der Überschuldung sind in erster Linie Haushalte, die sich in den letzten zehn Jahren ihre Immobilie gekauft haben. Die Preise lagen damals auf einen Höchstwert, seitdem sinkt der Wert deutlich. Sie sind Opfer einer Immobilien-Blase, die in den Niederlanden zu platzen droht.

Schuldenlast steigt an
Neben den Hypothekenschulden steigen auch andere finanzielle Verpflichtungen niederländischer Privathaushalte. In den letzten Jahren ist die Gesamtlast auf das 300-fache Einkommen angestiegen. Probleme bereitet aber nicht nur die hohe Last der Privatschulden, auch das Rentensystem steht im deutschen Nachbarland in der Kritik. Arbeitnehmer zahlen korrekt in die Kasse ein. Weil viele Unternehmen und auch die Regierung deutlich zu wenig in die Rentenkasse eingezahlt haben, mussten die Rentenzahlungen zuletzt deutlich gesenkt werden.

Bild: University of Exeter, CC

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